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Es gab immer eine Begründung, warum dies und das nicht geht. Erst stand die Kindererziehung im Vordergrund, dann mussten Schulden für das Haus abgetragen werden, die Ehekrise kam dazwischen, berufliche Verpflichtungen, danach wurden die Eltern pflegebedürftig. Aber irgendwann stellt jeder sich die Frage nach den noch nicht gelebten Träumen. Es kommen aber auch Ängste auf, mit einem Neuanfang zu scheitern. Aber kein Aufbruch zu neuen Ufern ist ohne Risiko. Neuanfänge schlagen große Wellen und ziehen eine Menge Konsequenzen nach sich. In jedem Alter ist eine Entwicklung möglich und damit bleibt es auf jeden Fall spannend!
Träume als Wegweiser auf der Lebensreise
Zwischen 45 und 55 Jahren ziehen viele Menschen Bilanz. Vieles ist erreicht worden, vieles liegt noch vor ihnen. Doch die Linie am Horizont rückt auch schon deutlich näher. In diesem Lebensalter muss man sich nichts mehr beweisen, denn diese Menschen wissen bereits, was in ihnen steckt. Wenn im Betrieb keine Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeit mehr angeboten werden, sollte das persönliche Potential und alle Chancen zum Neustart ausgelotet werden. Selbstverleugnung ist keine gute Lösung, denn diese löst irgendwann den Dauerfrust aus oder macht im schlimmsten Fall krank. Wer die Seele baumeln lässt und seinen Gedanken freien Lauf lässt, sollte alle seine Wünsche und Vorstellungen aufschreiben oder so skizzieren als gäbe es keinerlei Beschränkungen, um so den Träumen auf den Grund zu gehen. Es treten vielleicht Wünsche nach einer kreativen Tätigkeit, einer Selbständigkeit, einer neuen Partnerschaft oder einem besonderen Wohnprojekt zu Tage. Ein Ortswechsel in eine andere Umgebung oder die Mitarbeit in einem interessanten Projekt oder neue Ausbildungschance könnten als neue Ziele in Frage kommen. Verborgene Talente werden auf diese Weise wieder ausgegraben. Pläne müssen gemacht und die Dinge gegeneinander abgewogen werden, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Der finanzielle Rahmen muss abgesteckt werden, um die Entscheidung für einen Neustart auf einen guten Weg zu bringen. Irgendwann wird die Lebenszeit immer kürzer und die Angst vor dem Scheitern kleiner!
Kein Neustart ohne Aufwärmphase
Menschen, die einen Neuanfang wünschen, müssen nicht Hals über Kopf mit allem sofort brechen und ihr bisheriges Leben über Bord werfen. Wer sich in einem kreativen Beruf verwirklichen will, könnte die Arbeitszeit verkürzen und sich ein zweites Standbein in einem künstlerischen Bereich aufbauen. Eine eventuelle Selbständigkeit muss gut vorbereitet und der finanzielle Rahmen für eine erste Durststrecke gesichert werden. Vor einer Entscheidung sollten neue Kontakte geknüpft werden, die das solide Netzwerk für den Neustart bilden. Manchmal ist es hilfreich, sich einen neutralen Berater zur Seite zu holen, der einen professionellen Blick auf eine Idee werfen könnte. Familie und Freunde sind emotional sehr stark beteiligt und erweisen sich oft als nicht immer als hilfreiche Ratgeber vor neuen Entscheidungen. Eine realistische Einschätzung ist vor einem Neubeginn notwendig, denn dieser sollte in vielen kleinen und größeren Schritten zielgerichtet zum Erfolg führen. Wer einen Ortswechsel vornehmen möchte, könnte einen längeren Urlaub in seiner Wunschumgebung verbringen, um in das neue Leben einmal hinein zu spüren. Wer einen beruflichen Neuanfang plant, muss nach vorangegangener Abwägung mit der Familie klären, wie die Bedürfnisse aller Betroffenen unter einen Hut zu bekommen sind. Veränderung ist in jedem Alter möglich und vielleicht sogar leichter, wenn das Lebensalter bereits fortgeschrittener ist. Nachtrauern sollte man keiner Entscheidung, auch nicht den in der Vergangenheit getroffenen. Diese Entscheidungen haben in den meisten Fällen zu dem damaligen Zeitpunkt am besten gepasst und genauso soll es auch zukünftig sein. Das Leben geht manchmal sehr verschlungene Wege!
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Redaktion, 21.02.2013