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Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt – und ein Besuch lohnt sich durchaus, wie der folgende Artikel zu zeigen bemüht ist. Über 6 Millionen Besucher jährlich und eine über 200jährige Tradition sprechen dabei für sich. Man muss ehrlicherweise sagen, dass es auch selten viele betrunkene Menschen erzeugt, aber es bietet auch bayrische Spezialitäten wie das extra zum Oktoberfest gebraute Bier und führt bayrische Traditionen in Form von Trachtenaufzügen u. a. auf.
Zur Geschichte
Die Ursprünge des Oktoberfestes reichen bis zum Jahr 1810 zurück, als anlässlich der Hochzeit eines bayrischen Prinzen mit seiner Braut ein Pferderennen veranstaltet worden war. Dies gilt heute als Beginn des Festes, welches man in den Folgejahren weiterhin veranstaltete.
Über die Jahre wuchs das Fest immer mehr und es kamen die heute so typischen Merkmale hinzu (Festzelte, Buden, Karussells etc.). Seit Errichten der Bundesrepublik ist das Oktoberfest zu einer weit über Deutschland hinaus bekannten, quasi urbayrischen Institution geworden.
Tipps zu Anreise und Unterkunft
Eine Anreise mit Bahn oder Flugzeug empfiehlt sich. Vom Flughafen erreicht man per S-Bahn schnell das Stadtzentrum. Der Öffentliche Nahverkehr ist in München gut ausgebaut, allerdings zum Oktoberfest teilweise sehr voll, weswegen Sonderbusse und –bahnen verkehren. Taxis sind in München über die Festzeit leider sehr begehrt.
Hotels findet man in allen Preiskategorien, allerdings mit teilweise enormen Preisaufschlägen, weswegen man unbedingt einen Preisvergleich anstellen sollte. In München gibt es auch viele Pensionen oder temporäre private Unterkünfte zur Wies'n zeit.
Die Wies'n
Das Oktoberfest findet in der Münchner Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt auf der sogenannten Theresienwiese statt. Wegen dieser Wiese wird das Fest in München auch schlicht die „Wiesn“ genannt.
In diesem Jahr wird die Wiesn vom 19. September bis zum 04. Oktober stattfinden. Man sollte bedenken, dass das Fest am Nachmittag und Abend sehr voll wird – wer es also ruhiger angehen möchte, sollte den Vormittag oder einen Familientag (Sonntag) wählen.
Vom Ablauf her beginnt das Fest mit dem Fassanstich des Oberbürgermeisters - das berühmte „Ozapft is“ - bzw. kurz vorher dem Einzug der Wirte mit großen Brauereigespannen auf das Festgelände.
Einen Tag später lässt sich der Umzug der vielfältigen Trachtengruppen (mit über 8000 Teilnehmern) bewundern. Kulinarisch kann man sich an der Maß Bier (leider wohl über 10,- €/Maß) und Brathendln o.ä. erfreuen. Ein Tipp: Über die Mittagszeit gibt es wochentags die sogenannte „Mittagswiesn“, bei der man zu etwas niedrigeren Preisen essen und trinken kann.
Am 26. und 27. September findet das „Italienische Wochenende“ statt. Am 01. Oktober kann man, wenn man will, die festlich geschmückten Brauereigespanne aus der Nähe begutachten. Das Ende der Wiesn wird durch das traditionelle Oktoberfest-Landesschießen der bayrischen Sportschützen und das „Böllerschießen“ (ein Abfeuern alter Vorderlader) verkündigt.
Lokale Besonderheiten
Wer urbayrische Atmosphäre mit Schunkeln und Bier erleben will, sollte eines der Festzelte aufsuchen, von denen es 14 große und 15 kleine gibt. Sie tragen originelle Namen wie Armbrustschützenzelt oder Ochsenbraterei und sind leider oft überfüllt, weswegen es Sinn macht, sich im Vorfeld Plätze im freien Verkauf zu sichern oder ganz früh am Tag hinzugehen.
Dort lassen sich auch Menschen sonder Zahl in Trachten bestaunen, die mehr oder weniger rhythmisch die neuesten Wiesn-Hits mitsingen.
Man kann auch einen der über 200 Schaustellerbetriebe auf der Wiesn aufsuchen, wo von der Achterbahn bis zum Riesenrad alles geboten wird. Wer es etwas ruhiger mag, dem ist ein Besuch der „Oide Wiesn“ zu empfehlen.
Die „Oide Wiesn“ ist eine Art historisches Oktoberfest direkt neben der eigentlichen Wiesn. Dort kann das Oktoberfest in einer Atmosphäre wie vor hundert Jahren bestaunt werden – mit Velodrom, Schaubuden und dunklem Oktoberbier.
Das Oktoberfest bietet neben dem Anblick berauschter Zeitgenossen die Möglichkeit, sich an urbayrischen Spezialitäten und Gebräuchen zu erfreuen. Was auch für das Fest spricht, sind die hohen Standards an Sicherheit und der geregelte Ablauf. Ein Wachdienst bzw. Sicherheitspersonal und die Polizei tun ihr Möglichstes und die Stadt München ist bemüht, einen geregelten Ablauf durch Sonderfahrten im Nahverkehr zu unterstützen.
Wenn man schon in München ist, lassen sich die Schritte natürlich auch schnell in Richtung Innenstadt, zur Pinakothek, zur Frauenkirche oder zum Hofbräuhaus u.a. wenden. Das bleibt einem jeden selbst überlassen.
Kurz: Das Oktoberfest bietet für tatsächlich für jeden etwas. Viele Menschen, Remmidemmi – und Vergnügungen aller Art.
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Redaktion, 17.09.2015