TEIL 1
Fast jeder kennt das Gefühl, sich von anderen Menschen
entfremdet zu fühlen und nicht Teil der Gemeinschaft zu sein.
Zwar gibt es Menschen, die die Einsamkeit bewusst suchen
Und nicht darunter leiden, wer aber ungewollt sozial isoliert
leben muss, für den kann Einsamkeit extrem belastend werden.
Dabei hat Einsamkeit nicht unbedingt etwas mit Alleinsein zu tun.
Manchmal fühlen wir uns selbst in einer großen Gruppe von Menschen,
in Partnerschaften und in der Familie einsam.
Einsamkeit kann sowohl körperliche als auch psychische Beschwerden
auslösen. Schlafstörungen, erhöhte Stressanfälligkeit mit der Folge erhöhten
Blutdrucks oder Depressionen begleiten einsame Menschen nicht selten.
Wir alle sind soziale Wesen, die die Unterstützung das Feedback und die Auseinandersetzung mit anderen brauchen, schließlich ist das Leben voller
Herausforderungen. Und eine der wichtigsten Ressourcen, die Menschen nutzen,
um Probleme zu bewältigen. Ist die soziale Unterstützung.
Einsamen Menschen fehlt in der Regel diese soziale Unterstützung.
Sie sind deutlich im Nachteil bei der Bewältigung auch alltäglicher Aufgaben, mehr
noch aber bei schwerwiegenderen Problemen.
Einsamkeit kann sowohl Ursache einer Suchtentwicklung sein, aber auch deren
Entwicklung verschlimmern beziehungsweise eine Therapie behindern und das
Risiko eines Rückfalls erhöhen.
Einsamkeit beruht zuweilen auf extremer Schüchternheit und der Unfähigkeit
und Angst in sozialen Kontakt zu treten.
Alkohol und Drogen können introvertierten Menschen dann so manche Tür öffnen.
In Form einer Selbstmedikation nutzen sie berauschende Substanzen, um ihre
Ängste zu betäuben, die Hemmschwelle zu senken und das Selbstbewusstsein
zu steigern. Plötzlich sind sie aufgeschlossen, gesellig und gesprächig und fühlen
sich nicht länger isoliert und kritisiert.
Dass sie sich mit den Drogen zusätzlich isolieren merken sie meist erst zu spät.
Denn wenn sich erst eine Sucht entwickelt hat, ist die Scham oft groß und die Angst
vor Ablehnung wächst und damit die Sehnsucht sich zurückzuziehen.
So kann die Sucht auch einen eigentlich extrovertierten Menschen in die
Isolation treiben. Zudem legen Abhängige meist wenig Wert auf die Meinung anderer,
entwickeln im Zuge ihrer Sucht bisweilen eine egoistische und rücksichtslose
Lebenshaltung, mit der sie Beziehungen gefährden und zerstören können.