von
Moira1
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23.10.2016, 23:11
translation hat geschrieben: Es ist immer einfacher, nach aussen zu zeigen und da dagegen zu sein, was woanders geschieht, als sich das eigene Umfeld und Land anzusehen, wo man lebt.
Konsumverzicht ist das einzige, was hilft, da wo keine Nachfrage besteht, gibt es auch kein Angebot mehr.
Also der eigene Fleischverzicht (ganz oder dessen Reduktion) ist meiner Meinung nach der einzige zielführende Pfad.
Und wer glaubt, die Tiere in Massentierhaltung bei uns hätten keinen Stress und täten kein Adrenalin ausschütten, auf dem Weg zum Schlachthof, im Schlachthof, vor der Schlachtung..
die werden ja- wenn männlich...ohne Betäubung kastriert..
also für mich fängt Tierschutz im eigenen Lande an.
Das ist nicht die erste Petition in dieser Sache.
Hier auf dieser Plattform halte ich mich gerne mit Beiträgen fern, weil immer wieder entweder mit anderen misshandelten (Nutz-)Tieren oder Menschen aufgerechnet wird.
Fakt ist, dass Menschen, die Tierschutz betreiben, sich nicht unbedingt auf eine Tierart beschränken und Tierschutz in globalen Zeiten durch Vernetzung auch grenzenlos betreiben.
Ich war viele Jahre in den Tierschutz eingebunden und auch an ein grenzüberschreitendes Inet-Verteilernetz angeschlossen und habe dadurch auch Petitionen die Nutztierhaltung in Deutschland betreffend erhalten, ebenso wie Petitionen, die sich für die Haustierhaltung in anderen Ländern einsetzen.
Sinnlos sind solche internationalen Petitionen nicht.
So wurde zu meinen aktiven Zeiten vor der Olympiade 2004 in Griechenland eine internationale Petition gestartet, um die Massenvernichtung der unzähligen Straßenhunde im Großraum Athen/Attika zur Säuberung des Straßenbildes für die Gäste zu verhindern. Daran haben sich auch außereuropäische Tierschutzorganisationen in den USA, Kanada, Israel u.a. beteiligt.
Da das Augenmerk der Welt somit auf Griechenland gerichtet war, konnte diese Massenvernichtung abgewendet werden, und es wurde stattdessen ein großes Kastrationszentrum errichtet, die Tiere nach dem Catch-Neuter-Release Programm (Einfangen, Kastrieren, am Fundort wieder Aussetzen) gestartet unter Schulung (Fangmethoden) ortsansässiger Tierschützer durch die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals, Großbritannien, die älteste und größte Tierschutzorganisation der Welt. Die behandelten und kastrierten Hunde wurden mit Halsbändern (blau für die Rüden, rot für die Hündinnen) markiert und wieder ausgesetzt. Sie gehören dort zum Straßenbild.
Die mir bekannten Tierschützer in Athen, die sich vorrangig für die Haustiere einsetzen, haben es z.B. auch erreicht, dass Griechenland als erstes Land in der EU ein komplettes Verbot von Tieren in Zirkussen erreicht hat, im Tierschutzgesetz verankert.
Es ist jedoch ungleich schwerer gegen die „Fleischindustrie“ anzugehen.
Es gibt genügend Menschen, denen nicht nur eine Tierart auf dem Herzen liegt und die auch nicht vor Grenzen halt machen. Diejenigen findest Du meines Erachtens sogar eher unter der jüngeren Generation, die ja nicht mehr in nationalen Schranken denkt. Wer sich im Tierschutz engagiert, hält sich in der Regel ja nicht in homogenen Altersgruppen auf. Von daher mein Eindruck.
Was ich persönlich jedoch nicht befürworte, ist, andere Länder an den Pranger zu stellen ohne die Entwicklung in diesen Ländern zu berücksichtigen. Damit erreicht man in der Regel nichts außer Abwehrhaltung.
Ich denke auch, dass manch einer der hier den Aufruf gelesen hat, die Petition unterschrieben hat ohne es kundzutun und sich damit unschönen Debatten auszusetzen.